Denkt man später daran zurück, fragt man sich: Wie bin ich überhaupt auf diese ulkige Idee gekommen?
Die Rede ist vom Marathon. Genauer gesagt: vom ersten Marathon. Der Moment, als es einen gepackt und man – aus läuferischer Sicht – beschlossen hat, ein völlig neuer Mensch zu werden.
Die Gründe für die Entscheidung, einmal einen Marathon zu laufen, sind vielfältig: Man hat sich als Beobachter anstecken lassen, man macht mit, weil eine gute Freundin/ein guter Freund mitmacht, man hat eine blöde Wette verloren … usw. usf.
Tatsächlich ist der Marathonlauf – aber noch viel mehr die Vorbereitung darauf – ein absolut einschneidendes Erlebnis. Und natürlich wird viel darüber geredet, wenn die Entscheidung gefallen ist: Man selber spricht darüber, um sich selbst unter sanften Druck zu setzen – Freunde sprechen einen an, um mal zu fragen, ob noch alles ok sei oder man sich gerade in einer Midlife Crisis befände. So weit alles normal. Einige Dinge werden, warum auch immer, im Vorfeld nicht unbedingt thematisiert – wir verraten sie dir:
- Du investierst jetzt viel Geld und Zeit in dein Equipment. Häh?! Zum Laufen braucht man doch nur ein paar Schuhe und die Sportklamotten von Omma? Denkst du – ab jetzt wird optimiert 🙂
- Du kannst essen so viel du willst! Das konntest du vorher zwar auch, aber jetzt gilt: Ohne Reue!
- Du findest, dass deine Laufschuhe ein echter Modetrend sind. Und weil sie dir in ALLEN Lebenslagen gut stehen, willst du sie gar nicht mehr ausziehen – das versteht bestimmt auch der Türsteher deines Lieblingsclubs
- Jede Woche eine (positive) Überraschung! Weil du vor nicht allzu langer Zeit nicht im entferntesten daran gedacht hast, jemals soooo weit oder soooo schnell zu laufen
- Du eroberst deine Stadt und siehst sie mit neuen Augen! (Ja, du kannst sie sogar auf Instagram festhalten, so wie wir 😉 )
- Du motivierst andere und steckst sie an. Du redest überdurchschnittlich viel. Über das Laufen im Allgemeinen und über deine Läufe im Besonderen
- Du bildest starke Bande und neue Freundschaften. (Vornehmlich mit deinen Laufpartnern und deiner Laufgruppe – denn die wissen, wie du jetzt tickst)
- Deine Supporter treiben dich stetig an. Das kann zwar nerven, hilft jedoch ungemein beim Durchhalten
- Du merkst, wie dich dein Willen lenkt. (Nun ja – oder umgekehrt, je nach mentaler Stärke)
- Es gibt Leute, die denken du spinnst. Ok, sie haben damit auch Recht (insbesondere in den letzten Wochen, wenn du als hochgezüchtetes Rennpferd bitte nicht mehr angehustet werden möchtest …)
Wenn du dich dazu entschieden hast, einen Marathon zu laufen, können wir schon mal eins festhalten: Es war die absolut richtige Entscheidung. Wir drücken dir die Daumen, dass du es packst – und selbst erlebst, wie viele positive Eindrücke über einen sehr langen Zeitraum dein Leben bereichern werden.
Bildnachweis: (c) freeimages.com/Paul Brunskill
2 Kommentare
Ohja… ich habe mich so manches Mal in der Vorbereitung gefragt, wie ich auf eine so bescheuerte Idee gekommen bin…
Ich auch…9 Mal schon…(mindestens, die besonders dusseligen Triathlons nicht mitgezählt…) See you beim Rothsee-Triathlon oder so! 😉