#Lassehatteweihnachtsfeier – Der erste Teil

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#Lassehatteweihnachtsfeier – Tagebuch von einem, der auszog ein Läufer zu werden

Lasse läuft und Lasse schreibt – über seinen unmenschlichen Weg zu einer außergewöhnlichen Leistung. Der über Jahre im Breitensport erfolglos agierende Autor macht den Menschen in diesem Land Hoffnung. Seine These: Auch Sie können aus Ihrem Hier und Jetzt ausbrechen und als prinzipiell mittelmäßiger Hobbysportler eine annehmbare Leistung vollbringen.

Natürlich werden die Wenigsten den gleichen Weg gehen. Das ist wie mit Kochsendungen: Die Gerichte kocht auch keiner nach. Aber der Wille zählt, der Berg ruft. Und nicht vergessen, immer an das olympische Motto denken: Man muss nicht unbedingt der Beste sein. Es reicht völlig, wenn man gewinnt.

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Teil eins

Samstag, 19.12.2015

Interessanterweise beschließen Lars, Marcel und ich auf einer Weihnachtsfeier, nächstes Jahr im Mai die 25 km von Berlin zu laufen. Ab Januar wollen wir einmal die Woche zusammen trainieren. Bereits in der Nacht frage ich mich, wie es zu diesem Missverständnis kommen konnte.

Sonntag, 21.02.2016

Der Januar ist bis in den Februar hinein äußerst günstig verlaufen: Niemand ist bezüglich des Wunsches nach gemeinsamen Trainingskilometern an mich herangetreten. Allerdings hat das auch meine Frau bemerkt. Ihr reicht es. Sie schickt mich raus. Alleine in die Kälte. Ich laufe meine ersten Kilometer und bin eher mittelmäßig begeistert. Es ist nicht nur kalt, es ist auch nass und windig und matschig und eklig. Kurzum: Es ist grausam.

Montag, 22.02.2016

Es war definitiv eine gute Idee oder vielleicht auch einfach nur Glück, die 25 km ins Visier zu nehmen und nicht den Halbmarathon anzupeilen. Abgesehen davon, dass ein Halbmarathon natürlich Kinderkram ist, findet der Kinderkram schon am ersten Aprilwochenende statt und da schneit es gerne auch mal. Vor zwei Jahren ist mein Trauzeuge im Schneesturm durch die Stadt gewetzt. Einen Monat später sieht die Welt schon ganz anders aus. Nur eben jetzt noch nicht. Nach der Erfahrung von gestern beschließe ich, vor der Zeitumstellung keine Laufschuhe mehr anzufassen.

Donnerstag, 25.02.2016

Ich bin mit zwei Freunden im Skiurlaub. Aus irgendeinem Grund lasse ich mich von meinem scheesturmerprobten Trauzeugen und Mitfahrer überzeugen überreden, am frühen Abend noch zu joggen. Und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn eben habe ich mich über 700 Kilometer auf dem Beifahrersitz ziemlich verausgabt: CD rein, Bier auf, CD raus, Bier auf. Und immer gleich zwei, für den Kollegen auf der Rückbank auch. Da kommt man ganz schön ins Schwitzen.

Tatsächlich laufe ich jetzt 5 km im Schnee. So viel zu meinen Vorsätzen. Ich verstehe nicht, wie mir das passieren konnte und denke darüber nach, die Uhr eine Stunde vorzudrehen, um mit mir im Reinen zu sein. Schließlich lasse ich es sein, denn erstens ist das gar nicht so einfach wie man denkt – da muss man sich konzentrieren und eine Anleitung haben – und außerdem müsste ich wohl mit kleinlichen Quengeleien seitens meines Arbeitgebers rechnen. Die zweite Runde kann der Herr Trauzeuge aber schön alleine laufen. Ich teile ihm diese Überlegung mit. Er läuft sie tatsächlich. Unfassbarer Angeber. Ich muss mir meine Freunde besser aussuchen.

Freitag, 26.02.2016

Wir waren Skifahren. Mir tun meine Beine weh. Joggen im Skiurlaub ist blöd, Franzbranntwein hingegen ganz ulkig. Mal wird es kalt auf der Haut, mal heiß. Ich will mir den kompletten Körper einschmieren, aber bevor es lustig wird, nimmt mir Mitfahrer Marcus das Fläschchen mit dem Hinweis weg, dass es seines wäre und er es für seine Oberschenkel brauche. Was heißt hier meins und deins? Schließlich benutze ich ja auch seine Cross-Ski oder auch seinen Windstopper und er sagt nichts. Alter Geizkragen. Gibt es überhaupt noch wahre Freunde auf dieser Welt? Aber egal ob mit oder ohne Latschenkiefer, für mich ist erneutes Joggen hier definitiv gestrichen, zumal die letzten 700 m auch noch bergauf gegangen sind. Ich bin ein Stadtkind und keine Bergziege.

Fortsetzung folgt …




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